Wann meldet sich mal die Chef-Etage zu Wort?
Liebes Moderatoren-Team,
ich kann Sie beruhigen, ich bin nicht wie viele andere zum Schimpfen hier - jedenfalls nicht mit Ihnen. Im Gegenteil: Sie, das Moderatoren-Team, haben mein vollstes Mitgefühl. Sie dürfen täglich die Beschwerden abbügeln und das mit einem Machtinstrument, welches sich „vorgefertigte Standardantworten“ nennt —> Sie mit Ihrem Gesicht und Ihrem Namen dürfen die Entscheidungen Ihrer obersten Sprecher verteidigen und müssen nach einem vorgegebenen Handbuch agieren.
Wo sind denn die ganzen Entscheider, die ruhig auch mal Partei ergreifen dürfen? Wir wollen mal ein Statement von oben hören und sehen dass Sie eine Lanze für Ihre bemühten Moderatorinnen brechen können, die immer mehr der Missstimmung ausgesetzt werden! Können Sie das? Laut kununu können Sie vieles, nur leider nicht managen und die Motivation aufrecht erhalten.
In einem anderen Beitrag las ich folgenden Satz:
„Wir reagieren damit auf sich verändernde Anforderungen unserer Kunden, die nicht immer das komplette Paket sondern nur genau das haben wollen, was sie auch brauchen bzw. verbrauchen.“
Wo nehmen Sie diese künstlerischen Formulierungen her? Wollen Sie uns erzählen, dass es im Zeitalter von Flatrates wirklich noch Menschen gibt, die weiterhin ihre Telefongespräche im Minutentakt abgerechnet haben wollen, auf NETFLIX jede einzeln konsumierte Serie bezahlen wollen, womöglich mitten im Monat erfahren wollen, dass das DSL-Volumen aufgebraucht ist?
Genau das ist die Frage, die mich hierher bringt: Wie machen Sie Ihre Marktforschung, wer sind diese oben genannten Kunden und wie werden diese befragt? Mit welcher selbstgerechten Überzeugung glauben Sie, eine eindeutige Preiserhöhung (denn genau das ist es) mit dem Argument der Kundenwunsch-Erfüllung einhüllen zu dürfen?
Liebes Moderatoren-Team, wie gesagt habe ich vollstes Verständnis für Ihre Situation aber tun Sie mir einen Gefallen: Holen Sie sich nicht schon wieder dieselben leidigen 0815-Antworten zu diesem Beitrag von Ihren Vorgesetzten ab. Ich will weder lesen, dass ich mich über ein Kontaktformular melden soll, um die Unterhaltung abzuschirmen, noch dass Sie mich persönlich treffen wollen, um meine Situation zu besprechen. Vielleicht erbarmt sich Ihre Chefetage und sieht es endlich ein, dass diese auch mal von sich aus reagieren darf, nachdem schon Zeitungen von dem Debakel berichten und die ersten Fälle bei der Verbraucherschutzzentrale aufgeschlagen sind.
Überraschen Sie mich mit einer individuellen Antwort!